Abstracts

Reinhart, Katharina & Marange, Anna

Transfer und Implementierung von technikgestützen Klanginterventionen in die Versorgung von Menschen mit Demenz: Projekt KlangDem

Das Projekt KlangDem ist ein partizipatives Forschungsprojekt mit dem Ziel, eine interaktive Klangauflage weiterzuentwickeln und zu implementieren. Die Klangauflage wird mit und für Menschen mit Demenz entwickelt. Dabei finden qualitative Erhebungsmethoden wie Co-Design Workshops und Gruppeninterviews statt. Für die Implementierung werden verschiedene Versorgungsbereiche berücksichtigt: Tagespflegeeinrichtungen, stationäre Langzeitpflegeeinrichtungen und Akutkrankenhäuser (Fachbereich Geriatrie).
Die interaktive Klangauflage bietet verschiedene Einsatzmöglichkeiten:
• Erinnerungspflege/Biographiearbeit
• Förderung von Gemeinschaft und Interaktionen in der Gruppe
• Ansprache verschiedener Sinne: Hören, Sehen, Tasten, Riechen
• Erzählen und Erleben von Geschichten und Klanglandschaften
• Erleben von Momenten der Entspannung und Körperwahrnehmung
Aufbau der Klangauflage
Die interaktive Klangauflage besteht aus einem großen Holzbrett mit den Maßen 80 x 80 cm. Auf dem Brett befinden sich insgesamt 9 Felder, auf denen Klangkarten und Klangfiguren platziert werden können. Die Felder sind durch aufgemalte Markierungen gekennzeichnet. Die Stimmungskarten, wie beispielsweise der Bauernhof bieten Hintergrundklänge. Diese können durch zugehörige Themenkarten, beispielsweise Schaf, Kuh oder Esel ergänzt werden. Zusätzliche Funktionen sind das Hören von Geschichten sowie der Einsatz von Klangfiguren, Düften und Alltagsmaterialien.

Bauer, Kristin

Zukunftsböxli – Analoge Simulation von Biodiversitätsmaßnahmen in Schweizer Siedlungflächen als Multi-Stakeholder-Rollenspiel

Das von der SCNAT finanzierte Schweizer Projekt «Siedlungsnatur gemeinsam gestalten» hat sich zum Ziel gesetzt, das Biodiversitätspotenzial der städtischen Natur zu fördern und Biodiversität zu einem neuen, messbaren Kriterium für Neubau- und Sanierungsmaßnahmen zu machen. Das Tomorrowbox Studio, ein Studio für Umweltkommunikation, begleitete das Action-Research Projekt und co-kreierte das Zukunftsböxli, ein Dialog-Tool, dass multiplen Stakeholdern eine gemeinsame Sprache und Erfahrung in Ökosystemdenken als Grundlage für Biodiviersitätspilotprojekte schaffen soll.

Das Zukunftsböxli Siedlungsnatur ist ein interaktives Workshop-Tool, das die Teilnehmenden in die Rolle eines Stadtplaners versetzt. Es handelt sich um ein vereinfachtes Simulationskartenspiel, das zeigt, wie sich Entscheidungen zu Biodiversitätsmaßnahmen auf das Ökosystem, das nachbarschaftliche Zusammenleben, die Freizeitqualität und die Krisenresilienz in Siedlungsräumen auswirken können. Das Spiel fördert ein gemeinsames Verständnis für die Bedeutung der Biodiversität unter Teams mit verschiedenen Interessengruppen und ermutigt die Teilnehmende, Biodiversität über ihre berufliche Rolle hinaus zu betrachten.

Im Kontext der Wissenschaftskommunikation zeigt das Spiel, wie analoge Tischspiele auf unterhaltsame und einfache Weise Fähigkeiten wie systems thinking und transformative thinking fördern können und somit als Ausgangspunkt, aber auch als Grenzobjekte in Transformationsprojekten dienen können.

Wahl, Ramona; Simon, Diana; Baldauf, Lars; Günther, Henning; Richter, Franz Ferdinand; Park, JeongHo; Richter, Jacob & Reinhold, Erik

Extended-Reality-gestützte Wissenschaftsvermittlung als Impulsgeber für frühe Partizipationsformate

Im Rahmen des Transferverbundes Saxony⁵ entwickelte ein interdisziplinäres Team aus Designer*innen und Forschenden der ökologischen Gewässerentwicklung einen adaptierbaren Prototypen eines Vermittlungsinstruments, das komplexe Forschungsthemen mittels Extended Reality (XR) multisensorisch zugänglich macht. Am Anwendungsfall Auf zu neuen Ufern wird der Einsatz anhand der Erforschung bepflanzter Schwimminseln als ökologische Lösung zur Revitalisierung von Gewässern gezeigt.
Das Instrument kombiniert ein interaktives, digitales Element (Multitouch) und eine immersive VR-Anwendung mit realen haptischen Materialproben. Es bietet eine multisensorische Erfahrung, die frühe Stufen der Partizipation: Information, Aktivierung und Dialog unterstützt. Ziel ist es, Forschende zu befähigen, ihre Inhalte so zu vermitteln, dass Laien durch exploratives Erleben ein grundlegendes Verständnis entwickeln. Das interaktive Exponat soll Interesse wecken sowie Bereitschaft fördern, sich vertiefend mit dem Thema auseinanderzusetzen und mit den Forschenden in den Dialog zu treten.
Das Exponat wird aktuell auf verschiedenen öffentlichen Ausstellungen erprobt und evaluiert. Es ist methodisch und inhaltlich bewusst so gestaltet, dass es auf weitere Forschungsthemen übertragen und flexibel eingesetzt werden kann.
Es wird eine Fläche von 2,5 m Tiefe und 3,0 m Breite benötigt, um das Exponat komfortabel nutzen zu können. Zudem ist ein Zugang zu einer Steckdose notwendig und es sollte für einige der Materialproben frisches Wasser verfügbar sein.

Schrader, Thomas; Curran, Mareen; Nölting, Benjamin & Krüth, Katharina

Wie geht es uns als Stadt? - Erfassung des lokalen Wohlbefindens in Städten in Brandenburg mit dem StimmungsEcho

In Brandenburg müssen Städte wie Velten, Oranienburg, Hennigsdorf und Schwedt/Oder sich mit Strukturwandel, Klimawandel, Abwanderung und Zuwanderung auseinandersetzen. Dies wird nicht selten begleitet von Ängsten und Sorgen der Bürger*innen – bei manchen lösen diese Herausforderungen vielleicht auch ein Gefühl von Aufbruch aus. Das hochschulübergreifende Projekt „StimmungsEcho“ als versucht die lokale Stimmung der Menschen in Städten zu erfassen und erlebbar zu machen.

An öffentlichen Standorten wie Einkaufszentren, Bäckereien, Bibliotheken oder Schulen in Velten, Hennigsdorf und Oranienburg sind Eingabesäulen als Sensoren installiert. Passant*innen können dort auf die Frage „Wie geht es Ihnen?“ mit dem Fuß oder mit der Hand abstimmen. Ihre Rückmeldung wird in Echtzeit über einen Monitor sowie durch die Projektion eines Beamers sichtbar gemacht, sodass ihre aktuelle Stimmung unmittelbar in ein visuelles Kunstwerk einfließt.

Der wissenschaftliche Aspekt drückt sich in der Auswertung und dem Vergleich der Daten aus: Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es zwischen Aufstellungsorten innerhalb einer Stadt? Welche Unterschiede gibt es zwischen den Städten? Wie verändern sich die Daten über die Zeit? Lässt sich ein Bezug zu aktuellen politischen Ereignissen herstellen?
„StimmungsEcho“ verbindet Wissenschaft mit Kunst und fördert Partizipation. Mit den Daten können ein generationsübergreifender Dialog sowie eine Diskussion über die aktive Gestaltung einer lebenswerten Stadtgemeinschaft aufgenommen werden.

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