Zeit:
Donnerstag, 13.11.2025
11:00 – 12:30 Uhr
Interaktive Workshops 4
Leipziger KUBUS | Saal 1D
Partizipation in der gesundheitsbezogenen Forschungsförderung
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Leipziger KUBUS | Saal 2A
König, Alexandra & Wasic, Catharina
Inklusive Partizipative Forschung – Wege zur Befähigung, Würdigung und adressatengerechten Ergebnissaufbereitung
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Leipziger KUBUS | Saal 2B
Gesundheit fördern im Quartier
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Leipziger KUBUS | Raum 112
Hildebrand, Jan; Treichel-Grass, Katja; Gondolf, Janine & Ober, Steffi
Beteiligung wirkt!? – Erfahrungen aus 9 Jahren Kopernikus: Ansätze, Wirkungen, Erkenntnisse
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Gebäude 4 | Raum 101
Bonn, Aletta; Moersberger, Hannah & Rozario, Kevin
Aktionsplan Citizen Science
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Abstracts
Leipziger KUBUS | Saal 1D
Lutze, Maxie; Thiem, Carolin & Schütt, Antje
Partizipation in der gesundheitsbezogenen Forschungsförderung - Zwischen Anspruch, Gestaltungsoptionen und Wirklichkeit
Partizipation ist längst zu einem wichtigen Bestandteil in der Wissenschafts- und Innovationspolitik geworden – auch in der Forschungsförderung. Immer häufiger nennen Fördermittelgeber partizipative Ansätze und Methoden in Förderrichtlinien. Doch welche Erwartungen und Herausforderungen gehen mit der Einbindung von zivilgesellschaftlichen Akteur:innen, Praxispartner:innen und anderen Nutzungsgruppen in die Projektkonzeption und -durchführung einher? Wie kann Partizipation über einzelne Projekte hinaus in der Breite wirken und wie können Verstetigungsoptionen herausgearbeitet werden?
In diesem Workshop diskutieren wir mit der Community, wie partizipative Gesundheitsforschung gefördert und nachhaltig verankert werden kann. Wir reflektieren, welche Förderlogiken, Rahmenbedingungen und Strukturen erforderlich sind, damit Partizipation als integraler Bestandteil von Wissenschaft und Innovationssystemen verstanden und gelebt wird. Durch gezielte Kurzimpulse und Diskussionen beleuchten wir die Spannungsfelder zwischen wissenschaftlicher Autonomie, politischer Steuerung und gesellschaftlicher Relevanz sowie die Rolle von Förderinstitutionen als Akteur:innen der aktiven Partizipationsgestaltung. Dabei werden sowohl praktische Erfahrungen als auch offene Fragen in den Blick genommen, etwa in Bezug auf geeignete Anreizsysteme zur Beteiligung von zivilgesellschaftlichen Akteur:innen.
Ziel ist es, ein besseres Verständnis davon zu entwickeln, wie partizipative Forschung sinnvoll und wirksam gefördert werden kann und wie die Forschenden bei der Umsetzung der Beteiligung unterstützt werden können. Dabei soll auch die Perspektive der Praxispartner:innen bzw. der Co-Forschenden in den Blick genommen werden.
Leipziger KUBUS | Saal 2A
König, Alexandra & Wasic, Catharina
Inklusive Partizipative Forschung - Wege zur Befähigung, Würdigung und adressatengerechten Ergebnissaufbereitung
Vor dem Hintergrund der Forderungen nach inklusiver Forschung und gesellschaftlicher Teilhabe adressiert dieser Beitrag die strukturellen, methodischen und ethischen Dimensionen der Mitwirkung von Menschen mit Behinderungen und anderen marginalisierten Bevölkerungsgruppen in Forschungsprozessen. Die Beteiligung von Menschen mit Behinderungen in partizipativer Forschung und Citizen Science birgt einige wichtige Chancen, stellt aber auch Herausforderungen für die Wissenschaft dar. Eine zentrale Chance ist, die wissenschaftliche Erkenntnisgewinnung demokratischer zu gestalten, indem Wissen aus unterschiedlichen Lebenswelten und Erfahrungen integriert werden. Für Menschen mit Behinderungen eröffnet sich dadurch nicht nur die Möglichkeit, eigene Bedarfe und Perspektiven einzubringen, sondern auch Forschungsthemen und -prozesse mitzugestalten. Auf der anderen Seite stellt die Beteiligung von Menschen mit Behinderung und anderen marginalisierten Bevölkerungsgruppen die Wissenschaft vor einige Herausforderungen. In der Praxis sind häufig Barrieren, wie die mangelnde Zugänglichkeit von Forschungsorten, unzureichende Anpassungen bei der Kommunikation oder unflexible Forschungsdesigns, zu beobachten, die eine umfassende Beteiligung erschweren.
Im Rahmen der PartWiss25 soll ein Workshop organisiert werden, der zentrale Fragestellungen zur Beteiligung von Menschen mit Behinderungen und anderer marginalisierter Gruppen in partizipativer Forschung und Citizen Science adressiert. Im Fokus stehen dabei zwei zentrale Themen: Erstens, wie die Einbindung von Menschen mit Behinderungen in Forschungsprozessen verbessert und systematisch gestärkt werden kann – unter Berücksichtigung von Barrieren, inklusiven Methoden und partizipativen Strukturen. Zweitens soll diskutiert werden, wie der Aufwand und die Leistungen der beteiligten Menschen mit Behinderungen angemessen gewürdigt und anerkannt werden können, um ihre Motivation und langfristige Teilhabe zu fördern. Als Workshopformat ist ein World Café geplant, das es den Teilnehmenden erlaubt an drei Tischen auf rotierende Weise jeweils 15 min zu den drei Schwerpunkten „Befähigung und Empowerment von marginalisierten Gruppen in der partizipativen Forschung“ , „Würdigung der Beteiligung“ und „Adressatengerechte Aufbereitung der Ergebnisse und Rückmeldungen“ zu diskutieren. Die Ergebnisse werden anschließend durch die Cafétisch-Leitenden vorgestellt.
Der Workshop bietet Raum für den Austausch zwischen Forschenden, Betroffenen und politischen Akteuren, um gemeinsam praxisnahe Lösungsansätze zu entwickeln und Empfehlungen für zukünftige partizipative Projekte zu formulieren. Mit diesem Workshop leisten wir einen Beitrag zur Weiterentwicklung der partizipativen Forschung im Sinne einer inklusiven Wissenschaft, die Diversität als Bereicherung versteht und die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und anderen marginalisierten Gruppen in Forschungsprojekten aktiv fördert.
Leipziger KUBUS | Saal 2B
Wöhlke, Sabine; Busch, Susanne; Krämer, Natalie & von Eitzen, Juliane
Gesundheit fördern im Quartier - Partizipative Ansätze zur bedarfsgerechten Gestaltung von Gesundheitsförderung
Im Rahmen unseres partizipativen Forschungsprojekts laden wir zu einem interaktiven Workshop im World Café Format ein, um die bisher gewonnenen Erkenntnisse aus unserer partizipativ angelegten qualitativen Forschung gemeinsam zu diskutieren und zu reflektieren.
Unser Forschungsprojekt nutzt einen multiperspektivischen Mixed-Methods-Ansatz. Der Fokus unseres Workshops liegt auf dem partizipativen Forschungsansatz, der auf die Gesundheit bezogene Lebenssituation im Quartier abzielt. Dazu wurden in vier Quartieren mit Bewohner:innen Community Mappings sowie Fokusgruppen mit relevanten lokalen Stakeholdern durchgeführt.
Ziel unseres Workshops ist eine kritische Auseinandersetzung mit den Potentialen und Grenzen der Methode des Community Mappings und der Reichweite der Übertragbarkeit der Ergebnisse in Maßnahmen für Gesundheitsförderung. Die Teilnehmenden erhalten eine kurze Einführung in die Methode des Community Mappings, anschließend werden Ergebnisse kurz vorgestellt. Zur Diskussion des methodischen Vorgehens und den daraus resultierenden Chancen und Herausforderungen beziehen wir uns exemplarisch auf die Ergebnisse eines Quartiers. Hierfür stellen wir drei ausgewählte und sehr unterschiedlich gelagerte Fallbeispiele, die wir während der Konzeption, Vorbereitung und Durchführung der Community Mappings dokumentiert haben, im World Café zur Diskussion. Der Fokus soll dabei auf methodenkritische Aspekte einerseits, und in der Fortsetzung auf das Generieren von forschungsrelevanten Problemlösungsansätzen sowie dem innovativen Potential von partizipativen Methoden im Rahmen von multimodalen Verbundprojekten gelegt werden.
Bei der abschließenden Zusammenführung der Ergebnisse der Kleingruppenarbeit wird diskutiert, welche Möglichkeiten die Ergebnisse des Community Mappings für die Übertragbarkeit auf potentielle Präventionsbedarfe im Quartier bietet. Im Zentrum der Diskussion soll dabei die Verknüpfung der Perspektive unserer involvierten Mitforschenden mit dem Projektakteur der Krankenkassen stehen, um nachhaltige Lösungen der Gesundheitsförderung für die Menschen im Quartier zu gestalten. Unser Workshop verfolgt damit einen lösungsorientieren Ansatz für die von uns thematisierten Herausforderungen, und thematisiert somit auch die nachhaltige Gestaltung eines gesellschaftlichen Nutzens für eine Verbesserung der Gesundheit von Menschen in Quartieren mit einem niedrigen Sozialindex.
Ziele unseres Workshops sind ein tieferes Verständnis für die soziale Herausforderungen in Quartieren mit niedrigem Sozialindex sowie die Anwendung ihrer gewonnenen Erkenntnisse auf konkrete soziale Herausforderungen in Form von Handlungsempfehlungen für Politik oder Stadtentwicklung.
Die Relevanz des Workshops liegt in der Verbindung von Wissenschaft und Lebensrealität, der gesundheitlichen Ungleichheiten und der Bedeutung des Wohnumfelds und die Einbeziehung lokaler Stimmen zu gesundheitspolitischen Überlegungen.
Leipziger KUBUS | Raum 112
Hildebrand, Jan; Treichel-Grass, Katja; Gondolf, Janine & Ober, Steffi
Beteiligung wirkt!? – Erfahrungen aus 9 Jahren Kopernikus: Ansätze, Wirkungen, Erkenntnisse
In diesem interaktiven Workshop bündeln wir zentrale Erfahrungen aus neun Jahren inter- und transdisziplinärer Beteiligungsforschung in den vier Kopernikus-Projekten der BMBF-Förderinitiative zur Energiewende. Ziel ist es, das gemeinsam entwickelte Wissen bzgl. Wirkungen, Herausforderungen und Ansätzen der zivilgesellschaftlichen Einbindung systematisch aufzuarbeiten und gemeinsam mit der wissenschaftlichen Community zu reflektieren.
Inhaltlich wird den Fragen nachgegangen, welche Mehrwerte durch Beteiligung entstehen können – für Forschung, Praxis und Politikberatung und wo die Einbindung von Bürger*innen und Stakeholdern tatsächlich einen Unterschied gemacht hat. Die Teilnehmenden reflektieren, welche Beteiligungsansätze besonders wirksam waren, wie mit Herausforderungen bei der Aktivierung und Einbindung diverser und z.T. schwer erreichbaren Zielgruppen umgegangen wurde und wie die Übertragbarkeit der Ergebnisse erreicht werden kann. Als Ergebnis der interaktiven Diskussion entstehen Thesen darüber, was sich aus den unterschiedlichen Beteiligungsstrategien der Projekte für zukünftige Forschungsvorhaben lernen lässt.
Methodisch erfolgt nach einem Kurzinput mit zentralen Ergebnissen der Kopernikusprojekte eine World-Café Phase, in der an unterschiedlichen Thementischen entlang der skizzierten Leitfragen diskutiert wird. Die Ergebnisse der Thementische werden dokumentiert und anschließend als Grundlage für die zusammenführende Fishbowl-Diskussion aufbereitet. Als Synthese entstehen konkrete Handlungsimpulse darüber, wie zukünftige Beteiligungsforschung basierend auf den Kopernikus-Erfahrungen gewinnbringend gestaltet werden kann: „Wenn wir morgen ein neues Beteiligungsprojekt starten – was nehmen wir aus 9 Jahren Kopernikus mit?“
Der Workshop richtet sich an Beteiligungsforschende, sowie Akteur*innen aus Politik, Praxis und Zivilgesellschaft, die an der Weiterentwicklung partizipativer Forschung mitwirken wollen.
Gebäude 4 | Raum 101
Bonn, Aletta; Moersberger, Hannah & Rozario, Kevin
Aktionsplan Citizen Science
Citizen Science – mit wem, für wen? Wo stehen wir und wie kommen wir von einer Strategie zu einem Handlungsprogramm? Die Citizen Science Strategie 2030 für Deutschland wurde unter Beteiligung von über 200 Akteuren aus über 130 Organisationen mit 15 Leitlinien entwickelt https://doi.org/10.31235/osf.io/ew4uk_v1. In 2025, soll nun dazu der Stand von Citizen Science in Deutschland reflektiert werden, mit Schwerpunkt auf den Leitlinien zu ’Engagement/Partizipation‘ und ‚Integration in Entscheidungsprozesse‘:
Engagement / Freiwilligen Management – Wie wird Beteiligten aus allen Gesellschaftsbereichen eine erfolgreiche und nachhaltige Teilhabe ermöglicht? Wie findet eine Anbindung an etablierte Freiwilligenstrukturen statt; wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Verbänden, Behörden, Stiftungen und Medien, und wie gelingt gute Partizipation – was ist dazu nötig?
Integration in Entscheidungsprozesse – Wie entfaltet Citizen Science ihren gesellschaftlichen Mehrwert in vollem Umfang, sodass relevante Ergebnisse in politische und gesellschaftliche Entscheidungen aufgenommen werden? Wie werden strukturelle und prozessuale Rahmenbedingungen in Behörden, Ämtern, Verbänden und Wissenschaft geschaffen, um dies zu ermöglichen? Wie kann Citizen Science politische und gesellschaftliche Entscheidungsprozesse wirklich unterstützen und was benötigt es dazu?
Dazu wird vorbereitend zur PartWiss25 Konferenz ein Online Survey an die Community versendet. In diesem Workshop werden wir nach kurzer Vorstellung die Ergebnisse in einem Worldcafe Format gemeinsam diskutieren und erweitern. Daraus soll ein Handlungsprogramm für die Citizen Science Strategie 2030 entwickelt und mit dem erweiterten PartWiss Netzwerk erarbeitet werden. Die Ergebnisse der Session sollen in ein Politikpapier münden, welches im Anschluss an die Konferenz mit allen Interessierten gemeinsam fertig gestellt werden soll.
