Poster

Oberrang

Abstracts

Bartelt, Beeke; Shennan, Victoria

Mission Dritte Mission – Strategien und Methoden im Aufbau einer „Third Mission School“; Teilvorhaben der Berlin School of Public Engagement and Open Science (BSoPE) / Museum für Naturkunde, im Verbundprojekt “Zukunft findet Stadt“ (Förderprogramm „Innovative Hochschule“, BMBF, 2023-2027)

Mit sich verändernden universitärem (Selbst-) Verständnis als „sozial verantwortlich“ und „regional engagiert“ (lt. BMBF) rückt der Auftrag „Dritte Mission“ vom Querschnittsthema in den Fokus akademischer Aktivitäten. Konkrete Umsetzungen unterscheiden sich dabei je nach Kontext, auf den sie angepasst werden. „a global best practice for Third Mission… does not exist. Each country – and each university- finds its own solutions.” (E3M-Project, 2012) Im Verbundprojekt „Zukunft findet Stadt“ arbeiten Berliner Hochschulen aktuell zusammen mit Praxispartnern an der Etablierung unterschiedlicher Transferformate gesellschaftlichen Engagements. Das Teilvorhaben „Third Mission School“ der BSoPE beschäftigt sich darin mit Fragen nach Kompetenzen, Diskursen und nachhaltigem Kulturwandel: was braucht es – institutionell, individuell, disziplinär – um erfolgreich in dritter Mission unterwegs zu sein? (Wie) Können unterschiedliche Perspektiven bzw. Forschungspraxen von Hochschulen vs. Universitäten der Profilierung von Partizipation und Public Engagement nutzen? Es werden multi-disziplinären Entwicklungsstrategien und erste Tools der „Third Mission School“ vorgestellt, und Best-and-Worst-Practices der Startphase zur Diskussion gestellt.

Bessert-Nettelbeck, Mathilde; Müller, Moritz; Malchow, Leonie; Brink, Wiebke; Voigt-Heucke, Silke

Auf der Suche nach exzellenter Forschung mit Citizen Science – Wie, warum und wer? Entwicklung eines deutschen Citizen-Science-Preises

Welche Art von Wissenschaft wollen wir in Zukunft fördern? Mit der Entwicklung des Wissen der Vielen – Forschungspreis für Citizen Science der Plattform mit:forschen! haben wir uns diese Frage gemeinsam mit einer interdisziplinären Jury gestellt: Entstanden sind Bewertungskriterien, die sowohl spezifisch für Citizen Science (CS) und partizipative Forschung stehen, als auch über das Feld hinaus relevant sind. Um „exzellente“ CS zu definieren, haben wir zudem den aktuellen Diskurs über Forschungsbewertung einfließen lassen. Insbesondere wurden internationale Reformbewegungen der Forschungsbewertung wie die Coalition for Advancing Research Assessment (CoARA) berücksichtigt. Dabei stellt CoARA ein Forum dar, um die Hindernisse für die Anerkennung von exzellenter Forschung in CS zu diskutieren. In diesem Beitrag wollen wir die Entwicklung dieses Preises vorstellen. Wir zeigen auf, welche Werte der partizipativen Forschungskultur dazu beitragen können, Offenheit und Inklusivität in der Forschungsbewertung allgemein zu etablieren.

Bremer, Judith; Azzola, Jerome; Schaetzler, Katharina; Bauer, Florian; Kohl, Thomas

Einbindung von Anwohnern und Schulen in Forschungsprojekte der Tiefengeothermie

Tiefengeothermieprojekte sind häufig mit einer kritischen oder ablehnenden Haltung der lokalen Bevölkerung gegenüber dieser erneuerbaren Energietechnologie konfrontiert. Bestehende Befürchtungen beziehen sich oftmals auf Umweltrisiken wie induzierte Seismizität. Fehlende Kenntnisse und Erfahrungen, Intransparenz und inadäquate Kommunikationsstrategien, fehlende Beteiligungsmöglichkeiten, aber auch Technologie- und Wissenschaftsskepsis zählen hierbei zu den Gründen. Dieser Herausforderung begegnen wir mit Forschung für eine nachhaltige Tiefengeothermienutzung und der Entwicklung partizipativer Formate. Hierzu nutzen wir zwei im Aufbau befindliche Forschungsinfrastrukturen als Plattformen: die Tiefbohrung DeepStor zur Untersuchung saisonaler Wärmespeicherung und das im Odenwald geplante Untertageforschungslabor GeoLaB.Das Konzept beinhaltet verschiedene (Vor-)Stufen der Partizipation von der Information bis zur Zusammenarbeit sowie verschiedene Stufen der Komplexität von niederschwelligen Angeboten bis zu Citizen Science-Projekten mit komplexen Fragestellungen. Ein Tool hierzu sind Plug-and-Play-Sensoren, mit denen BürgerInnen eigene seismische Messungen vornehmen können. Dieser Posterbeitrag stellt das Konzept sowie ein Science Education- und ein Co-Design-Projekt vor, in dem ein wissenschaftlicher und ein gesellschaftlicher Diskurs verknüpft wurden.

Brüggemann, Julia

Trust in transdisciplinary projects with people with diverse abilities

Trust is often considered a crucial characteristic or fundamental element in interpersonal relationships, serving as social glue or „transaction costs“ (Bozoyan 2015; Arrow 1974). Trust is a complex concept (Six 2023), and a review of academic literature reveals ambivalence and limited depth in analyses of its role (Six 2020). The necessity of trust and trust-building is discussed in transdisciplinary research, but the depth and significance of these discussions are often not reflected upon. The case study presented in this poster focuses on trust within the framework of transdisciplinary research involving vulnerable groups with diverse abilities, who are often underrepresented in Citizen Science projects. The primary objective of this initial study is to explore how trustful collaboration can be analysed and to assess the significance of trust in such collaborations. The aim of the poster is to address the phenomenon of trust and distrust in the context of collaboration with vulnerable groups.

Dotzel, Marius

Forschungseinrichtungen auf dem Weg zur Partizipation: Hürden, Erfolgsfaktoren und Handlungsempfehlungen

Gesellschaftliche Partizipation erfährt aktuell insbesondere seitens politischer Entscheidungsträger und öffentlicher Fördermittelgeber eine stark zunehmende Relevanz. Dies zeigt sich neben der steigenden Anzahl an Initiativen auf Länderebene, auch an der 2023 vom BMBF veröffentlichten Partizipationsstrategie Forschung. Aufgrund Ihrer Nähe zur Politik spielen in dieser Entwicklung insbesondere, die den Ministerien angegliederten, Ressortforschungseinrichtungen eine zentrale Rolle. Diesen, ebenso wie anderen Forschungseinrichtungen, fehlt es aktuell jedoch häufig an geeigneten Kompetenzen und Strukturen, um den neuen an sie gestellten Anforderungen einer stärkeren Partizipation in der Forschung gerecht zu werden. Auf Basis von 26 Leitfaden-gestützten Interviews mit Mitarbeitenden dreier Ressortforschungseinrichtungen wurden zentrale inter- und intraorganisationale Hürden und Erfolgsfaktoren für die Integration von Partizipation in Planung, Durchführung und Dissemination von Forschung analysiert. In Bezug auf die Transformation von Forschungseinrichtungen hin zu mehr Partizipation liefern die ermittelten Handlungsempfehlungen wertvolle neue Erkenntnisse für alle Arten von Forschungseinrichtungen, die eine stärkere Verankerung von Partizipation in ihren Prozessen und Strukturen anstreben.

Gehrke, Janna; Schmieja, Vanessa; Stöckigt, Gerrit; Raithel, Eva; Vögele, Stefan; Cortekar, Jörg

Partizipativer Methodenmix zur Erforschung gesellschaftlicher Akzeptanz nachhaltiger Wärmeversorgungsoptionen

Das vom BMWK geförderte Projekt „ExtrA“ untersucht Einflussfaktoren, Hemmnisse und die Rolle von Extremereignissen für die gesellschaftliche Akzeptanz verschiedener Wärmeversorgungsoptionen. Es integriert dazu Bürger:innen in die Forschung, da die Wärmewende sie betrifft und von ihnen mitgetragen werden soll. Um ein Verständnis für Unterstützungsbedarfe und mögliche Hebel auf dem Weg zur Transformation der Wärmeversorgung zu erlangen, setzt das interdisziplinäre Projektteam unterschiedliche quantitative und qualitative Methoden ein. Mit der Verwendung eines Methodenmix und iterativen Forschungsdesigns zur Einbindung der Bürger:innen soll der Momentaufnahmen-Charakter von Akzeptanzstudien überwunden und die Veränderlichkeit von Einflussfaktoren auf die Akzeptanz untersucht werden. Dazu dienen zwei zeitlich versetzte Umfragen mit Discrete-Choice-Experimenten. Ergänzend werden die Ergebnisse in zwischenzeitlich durchgeführten Bürgerdialogformaten diskutiert, die eine wichtige Grundlage für die Folgebefragung darstellen. Das Poster verdeutlicht das Ineinandergreifen der Methoden und zeigt erste Erkenntnisse der Umfragestudie sowie der bereits durchgeführten Bürgerdialogformate.

Gittig, Beatrix; Keding, Hannah

Bürger*innenbeteiligung im kommunalen Klimaschutz – Erkenntnisse aus dem Bürgerrat Klima und den Bürgercafés in Stuttgart

Wie können sich Bürger*innen an politischen Entscheidungen zu Klimamaßnahmen beteiligen? Und wie können Maßnahmen dann partizipativ umgesetzt werden? Diese und weitere Fragestellungen hat das Fraunhofer IRB gemeinsam mit der Landeshauptstadt Stuttgart untersucht. Die Begleitforschung zum ersten Bürgerrat Klima der Stadt Stuttgart evaluierte die Wirksamkeit und Effektivität partizipativer Entscheidungsprozesse, bei denen BürgerInnen aktiv in die politische Gestaltung eingebunden werden. Ziel war es, die Akzeptanz politischer Entscheidungen zu erhöhen und eine Basis für Maßnahmen zu schaffen. Im darauffolgenden Projekt wurden die Stuttgarter Bürgercafés konzipiert und durchgeführt, um die BürgerInnen zu befähigen, gemeinsam mit weiteren lokalen Akteur*innen konkret umsetzbare Ideen für eine bessere klimabezogene Lebensqualität zu entwickeln und so eine schrittweise Verstetigung klimaschonender Vorhaben zu initiieren. Die empirischen Erkenntnisse ermöglichen es, Konzepte und Methoden partizipativer Forschung zu reflektieren. Herausforderungen zeigen sich insbesondere im Integrieren heterogener Wissensbestände, im Spannungsfeld von Erwartungen, projektspezifischen Möglichkeiten sowie politischen Prozessen und Entscheidungen und bei der Verstetigung angestoßener Projekte.

Höpf, Sebastian A.; Rössler, Michal; Boldt, Joachim

Citizen Bioethics - Wie können Bürger*innen mit vielfältigen Perspektiven gemeinsam biowissenschaftliche Narrative reflektieren?

Die Art und Weise, wie über Biowissenschaften gesprochen wird, hat normative Auswirkungen und prägt Erwartungen und Haltungen. Dies zeigt sich besonders an metaphorischen Ausdrücken, wie z.B. „Genschere“ oder „genetische Software“, die sowohl Hoffnungen als auch Ängste provozieren können. Wir entwerfen ein Forschungsprojekt, in dem Bürger*innen zusammen mit Wissenschaftler*innen des interdisziplinären Forschungsclusters CIBSS und weiterer Forschungseinrichtungen biowissenschaftliche Metaphern zusammentragen, zugehörige Narrative systematisieren und deren ethische Implikationen wie sachliche Angemessenheit diskutieren. Die teilnehmenden Bürger*innen wie auch die Wissenschaftler*innen werden so angeregt, eigene Grundannahmen und Haltungen in der gegenseitigen Auseinandersetzung zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. Zudem ermöglicht das kooperative Format der Citizen Science das Einbeziehen vielfältiger sozialer und kultureller Perspektiven, die in klassischer bioethischer Reflexion unterrepräsentiert sind.

Knabe, Emilia

Partizipative Gestaltungsansätze zur Einbindung von Jugendlichen in Stadtplanungsprozesse

Eine Gruppe, die in die Einwohner:innenbeteiligung bisher wenig einbezogen wurde, sind Jugendliche. Die Einbindung dieser Gruppe ist mit verschiedenen Herausforderungen verbunden, wie beispielsweise der geringen zeitlichen Verfügbarkeit neben der Schule, dem fehlenden Hintergrundwissen über kommunale Prozesse und dem unterschiedlichen Zeithorizont der kurzen Jugendphase und des langfristigen Stadtplanungsprozesses. In einer Fallstudie wurden im Rahmen des Modellprojekts Smart City Potsdam in einem Co-Design-Prozess mit Jugendlichen und Design-Studierenden der Fachhochschule Potsdam Formate der kommunalpolitischen Partizipation entwickelt. Im Rahmen dieses Prozesses ist ein Workshop-Kit für Partizipation im Unterricht entstanden, das zusammen mit dem Poster vorgestellt wird. Herausforderungen im Prozess zeigen sich in der Diskrepanz zwischen der linearen Arbeitsweise der Verwaltung, den starren Zeitvorgaben der Schule und dem iterativen Vorgehen im Gestaltungsprozess. Es werden partizipative Gestaltungsansätze wie die Methode des Poster-Prototyping vorgestellt, die in der Fallstudie kurzfristige Erfolgserlebnisse für die Jugendlichen im langen Zeithorizont des Stadtplanungsprozesses ermöglichten und Brücken zwischen den verschiedenen Stakeholder:innen schlagen konnten.

Kocheril, Geo; Stührmann, Torben

Transdisziplinarität und Formaliserungsansätze in der partizipativen Modellierung und Szenarienentwicklung

Die partizipative und transdisziplinäre Forschungsarbeit mit regionalen Stakeholdern in einem Reallaborprojekt wie hyBit beinhaltet auch die semantische Herausforderung, Wissen von Stakeholdern und Wissen aus verschiedenen Forschungsdisziplinen zu integieren. Mögliche Probleme sind beispielsweise Inkonsistenzen

  • in der Verwendung von Forschungsergebnissen aus qualitativen Leitdadeninterviews oder Workshops in quantitativen Szenarien und Akteurssimulationen
  • in der Benutzung von generischen Begrifflichkeiten wie Szenarien, Storyline oder use cases
  • in der interdisziplinären Verwendung von disziplinären Fachbegriffenin der Modellentwicklung

Formaliserungsansätze können hier die semantisch konsistente Wissensintegration und die Effizienz der Wissensintegration von Foschungsdaten nachhaltig fördern. Am Beispiel der Formaliserungsansätze und Standards wie ODD, Ontologien (Open Energie Ontology) untersuchen wir die Integration heterogener und transdisziplinärer Forschungsdaten aus den Projekten hyTracks und hyBit. Außerdem betrachten wir die Nützlichkeit von iterativen Ansätzen für die Prozesse und Herausforderungen bei der partizpativen Modellierung von digitalen Entscheidungsunterstützungswerkzeugen.

Koedel, Uta; Liang, Christine; Schuetze, Claudia; Dietrich, Peter

Workflow zur Planung, Koordinierung und Durchführung eines erfolgreichen Citizen Science Projekts

Bürgerschaftliches Engagement spielt nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in der Forschung eine immer wichtigere Rolle, da es verschiedenen Akteuren die Möglichkeit bietet, sich aktiv an wissenschaftlichen Fragestellungen zu beteiligen. Es bedarf einer wirksamen Strategie für die gezielte Auswahl und Einbindung von Bürgerwissenschaftlern, die auf einem klaren Projektschwerpunkt und Rollendefinition, einer umfangreichen Einweisung und Unterstützung, offener Kommunikation, Anerkennung, Zusammenarbeit, kontinuierlicher Verbesserung und einem Engagement für den Austausch von Ergebnissen und die Erweiterung der Möglichkeiten für Bürgerwissenschaftler beruht. Das von der EU finanzierte CityCLIM-Projekt hat Standardanweisungen (SOPs) für Citizen Science Kampagnen entwickelt, die 12 verschiedene Schritte von der Definition des Projektziels bis zu den Aktivitäten nach dem Projekt umfassen. Die SOPs beschreiben den Planungsablauf, einschließlich der gezielten Auswahl von geeigneten Interessengruppen sowie der an den besten geeigneten Sensoren, der Bewertung der Datenqualität. Diese SOPs sind leicht auf andere Projekte übertragbar, da die für jeden Schritt zu berücksichtigenden Aspekten definiert wurden.

Krüth, Katharina; Raich, Stefan; Roose, Ilka; Ali, Sabah; Berg, Thomas; Kühn, Cornelia

Transdisziplinäre Zusammenarbeit und strategische Ziele der Hochschulentwicklung: Erste Lerneffekte aus dem Verbund InNoWest

Für die sechs Teams des Hochschulverbunds InNoWest (www.innowest-brandenburg.de) spielt transdisziplinäre Zusammenarbeit eine zentrale Rolle. Drei Teams setzen auf operativer Ebene gemeinsam mit Praxispartner*innen Projekte zu den Themen Digitalisierung und nachhaltige Entwicklung in Nord-West-Brandenburg um, drei weitere Teams sorgen auf strategisch-struktureller Ebene für die passende Infrastruktur: Sie unterstützen die transdisziplinäre Zusammenarbeit methodisch und schaffen die Grundlage dafür, dass Projektergebnisse für weitere Vorhaben nutzbar sind. Außerdem entwickeln sie die Transferstrukturen an den Verbundhochschulen weiter – gemeinsam mit Praxispartner*innen. Das Poster konzentriert sich auf die strategisch-strukturelle Ebene des Verbunds und zeigt auf, inwiefern die Mitwirkung der Praxispartner*innen bei der strategisch-strukturellen Weiterentwicklung des Verbunds geplant war – und inwiefern dies in der Umsetzungsphase funktioniert. Die Gegenüberstellung beinhaltet u.a. die Themen der Wirkungsplanung, die Funktion des Transferbeirats und die Einrichtung eines Transferfonds. Diese Einblicke liefern sowohl Erkenntnisse in Bezug auf best-practice als auch lessons-learned, insbesondere für transdisziplinäre Zusammenarbeit, die für einen längeren Zeitraum angelegt ist.

Nagy, Emilia; Lüder, Catharina; Hülle, Anna; Debourdeau, Ariane

Transdisziplinäre Lernwerkstätten für die kommunale Energiewende - wie sich regionale Akteure gegenseitig stärken können

Die Bewältigung der Energiewende stellt Kommunen vor dringende Herausforderungen. Das Projekt „PaDiSo – Partizipation im digitalisierten Energiesystem durch soziale Innovationen“ entwickelte „Kommunale Lernwerkstätten“, um mit Akteuren gemeinsam ihre Handlungsfähigkeit in Bezug auf Energiethemen zu erkennen und durch Vernetzung untereinander zu stärken. Die Erprobung des Formats in drei aufeinanderfolgenden Veranstaltungen führte zu regem Austausch der kommunalen Akteure untereinander. In den Lernwerkstätten wurde zunächst eine Bandbreite kommunaler Handlungsbedarfe zusammengetragen. Dann entwickelten die Teilnehmenden Transformationspfade für eine geteilte Vision der kommunalen Energiewende. Sie stellten sich gegenseitig konkrete, bereits erprobte Maßnahmen vor, deren Passfähigkeit für weitere Kommunen diskutiert wurde. Eingeladene Referent*innen ergänzten zu weiteren konkreten Handlungsoptionen (z.B. Bürgerenergie). Auf dem Poster hinterfragen wir, inwiefern Lernwerkstätten als transdisziplinärer Ansatz dazu geeignet sind, mit Kommunen kollektive, lokale Transformationsprozesse zu gestalten. Wir diskutieren darauf aufbauend kritisch unser Vorgehen und die Rolle aller Akteure im transdisziplinären Prozess sowie die Gelingensbedingungen für eine Verstetigung der vernetzen Zusammenarbeit der Kommunen.

Neukirchinger, Barbara; Rogalla, Irmhild; Scharf, Bertold

Präsentation des Projekts „INPART – Inklusive Partizipation durch integrierte Forschung“

Das Poster möchte die Forschung des Projekts INPART vorstellen, das die – immer noch mangelhafte – Inklusion von behinderten Menschen bei partizipativer Forschung in der Technikentwicklung untersucht. Die im Projekt INPART forschenden Expertinnen und Experten beschäftigen sich mit der Frage, wie Partizipation gestaltet sein muss, damit die Perspektiven und Bedürfnisse behinderter Menschen im gesamten Forschungsprozess Berücksichtigung finden. Dabei fokussieren sie die Beteiligung an der Entwicklung digitaler Technologien. Ausgehend von einer Evaluation bisheriger inklusiver und partizipativer Forschungsprozesse wollen sie ein sogenanntes INPART-Modell, ein Modell inklusiver Partizipation für integrierte Forschung, entwickeln. Anhand von Best-Practice-Beispielen will das Forschungsteam aufzeigen, ob und wie eine Beteiligung von behinderten Menschen an allen Phasen des Forschungs- und Entwicklungsprozesses gelingen kann. Ziel des INPART-Projekts ist einerseits der Gewinn neuer Erkenntnisse über die Chancen und Grenzen partizipativer Forschung und Entwicklung. Andererseits wollen die Forschenden konkrete Vorschläge machen, wie Partizipationsprozesse inklusiver gestaltet werden können.

Ober, Susanne

Methoden des mobilen Partizipationsmobils

Es kann herausfordernd sein, partizipative Prozesse anzustoßen. Science Shops bieten einen Austausch- und Ausgangspunkt für Reallaboraktivitäten, sind Anlaufstelle für die partizipative Einbindung von Akteuren und von Menschen vor Ort, in ihren Quartieren und den jeweiligen Nachhaltigkeitsherausforderunge. Allerdings ist der Wirkradius von ortsgebundenen Infrastrukturen begrenzt. Das Tiny house Mobile Partizipationslabor für Reallaborforschung, empirische Sozialforschung und Citizen Science (MobiLab) des Karlsruher Instituts für Technologie lässt sich flexibel einsetzten und überbrücken die Distanz zwischen Wissenschaft und Praxis. Es ermöglicht es Menschen in ihrem Alltagskontext zu begegnen, sie zum Mitmachen einzuladen und mit schwer erreichbaren Gruppen in den Austausch zu kommen. Doch: Wie unterstützt das MobiLab transdisziplinäre und transformative Methoden der Nachhaltigkeitsforschung? Mit dem MobiLab werden mehr Menschen und vor allen jede erreicht, die wenige Berührungspunkte mir Nachhaltigkeit und der sozial-ökologischen Transformation haben. Sie können dadurch an die Veränderungen mitgestalten und zu Akteuren des Wandels werden.

Rossée, Carlina; Schlünz, Britt; Steudle, Gesine; Vogl, Malte

Circular co-evolutionary modeling? Participation in Modeling for the Human-Earth System

Models for the coupled human-earth system have influence on political and economic decisions. The communication about these models, however, is often unidirectional from modelers to politics or the general public, which leads to a variety of problems. In our poster contribution we introduce existing and planned approaches to tackle these problems and 1) integrate external expertise in building models to overcome linear science-policy interactions, 2) better communicate the complexity of building models for „wicked“ problems to general audiences and 3) iteratively co-develop plausible scenarios of e.g. future land-use, food-production or mobility patterns. We further stress the necessity to integrate trans-disciplinary perspectives and include actors from e.g. the arts and journalism, as well as different knowledge cultures and geographies, both in data acquisition and modeling, to build models for a more just, sustainable future.

Schmidtke, Lea; Serafin, Theresa; Erikson, Klara; Brink, Wiebke; Müller, Moritz

Wissen teilen, Chancen schaffen: Die Expert*innen-Datenbank für Citizen Science

Motivation, Datenmanagement und Kommunikation – diese und andere Aspekte sind entscheidend, damit Citizen Science (CS) ihr multidimensionales Wirkpotenzial entfalten kann. In der CS-Community sind viele Akteur*innen aktiv, die über wertvolles Wissen zu praxisrelevanten Fragen verfügen. Jedoch fehlt bislang ein zentraler Ort, an dem diese Expert*innen auffindbar sind. Vor diesem Hintergrund initiierte die Citizen-Science-Plattform mit:forschen! Gemeinsam Wissen schaffen im Frühling 2023 einen kollaborativen Entwicklungsprozess für eine Expert*innen-Datenbank, um die Vernetzung und das Capacity Building im Bereich CS zu verbessern. In Umfragen, Workshops und Netzwerktreffen konnten potenzielle Nutzer*innen ihre Bedarfe einbringen. So entstand eine Datenbank, die nicht nur für die Community, sondern gemeinsam mit ihr entwickelt wurde. Das Poster dokumentiert den Entwicklungsprozess und präsentiert Funktionen der Datenbank. Am Posterstand wollen wir mit Akteur*innen aus anderen Partizipations-Communities über die Skalierbarkeit der Datenbank in Dialog treten und diskutieren, inwieweit die Datenbank auch Bedarfe abseits der CS-Community abdeckt.

Schnieder, Laura; Wang, Yixin; Reichenzeller, Michaela; Kratz, Hannah

Inflammation Medicine Patients Active in Research (IMPACT). Chancen und Fallstricke aktiver Patient:innenbeteiligung im interdisziplinären Setting der Entzündungsmedizin

Aktive Patient:innenbeteiligung ist Voraussetzung für eine patient:innenorientierte Forschung und Versorgung. Eine Reihe „klassischer“ Herausforderungen in der Organisierung von Patient:innen spielen hierbei in vielen unterschiedlichen Gesundheitsversorgung-Settings eine Rolle: Ein hoher Ressourcenaufwand sowie unklare Ziele der Beteiligung können einen für alle Beteiligten Gewinn bringenden Prozess gefährden. Innovative Ansätze einer dezidiert interdisziplinären medizinischen Versorgungs- und Forschungsstruktur, wie sie die Entzündungsmedizin darstellt, stehen zusätzlich vor dem Problem, etablierte disziplinäre Grenzen auf mehreren Ebenen integrieren und überwinden zu müssen. Mit Blick auf die aktive Beteiligung von Patient:innen mit entzündlichen Erkrankungen stellt sich zudem in besonderem Maße die Frage, ob und wie hier angesichts eines breiten Spektrums an Erkrankungen und Erfahrungen eine Organisierung als biosoziales Kollektiv möglich werden kann. Der Poster-Beitrag adressiert erste Erkenntnisse unserer Arbeitsgruppe IMPACT zu den spezifischen Bedingungen aktiver Patient:innenbeteiligung im Rahmen der 4D-Entzündungsklinik (Rheumatologie, Gastroenterologie, Dermatologie) am Fraunhofer ITMP/Universitätsklinikum Frankfurt.

Siehl, Sebastian; Aden, Rieke; Nees, Frauke

StreetMind: Eine Citizen-Science-Plattform zur Erforschung mentaler Gesundheit unter aktuellen Umweltbedingungen

Veränderungen in unserer Umwelt, wie Urbanisierung oder Klimawandel, scheinen eine bedeutende Rolle für unsere mentale Gesundheit spielen. Um diese Zusammenhänge und die Dynamiken dahinter besser zu verstehen, wie Bürger:innen ihre Umwelt wahrnehmen, sich in ihrem Alltag durch unterschiedliche Lebensräume bewegen und wie sich dies auf ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit auswirkt, haben wir eine digitale Citizen-Science-Plattform (StreetMind) entwickelt. StreetMind beinhaltet eine App und eine Webseite und kann regelmäßig besuchte Orte, zurückgelegte Routen, tägliche Erfahrungen (z.B. Emotionen, Verhaltensweisen), sowie standardisierte Fragebögen, erfassen. Die Plattform ist mit kommunikativen Funktionen (Chat, Blog), motivationsfördernden Elementen (Abzeichen) und interaktiven Komponenten (Kartentypen) angereichert. Wir demonstrieren die Machbarkeit, Anwendbarkeit und Benutzerfreundlichkeit im Kontext der partizipativen psychischen Gesundheitsforschung. Wir präsentieren Expositionsmodelle aus Bevölkerungskohorten, die (inter-)individuelle Varianzen und Dynamiken von Verhalten und Erleben im Alltag in sich verändernden Kontexten widerspiegeln von. Mit StreetMind gewonnene Forschungsergebnisse können politische und klinische Entscheidungsprozesse unterstützen.

Soßdorf, Anna

Wegweiser für gemeinsame Forschung: Methodenhandbuch Citizen Science

Das vorliegende Poster gibt einen kurzen Einblick in den aktuell finalisierten Methodenleitfaden zu Citizen Science der AG Netzwerk „Region West“. Dieser wurde als Handreichung für Projektverantwortliche, Projektmitarbeitende als auch Citizen Scientists konzipiert, die sich zum ersten Mal oder erneut mit der Initiierung, Durchführung und Evaluation eines Citizen-Science-Projekts befassen. Der Leitfaden fokussiert auf Fragen wie: Welche Schritte müssen bedacht werden? Welche Strukturen geschaffen und Prozesse aufgebaut werden? Welche unterschiedlichen Möglichkeiten zur Einbindung von Bürger:innen gibt es? Wie kann die Motivation von Bürger:innen während des gesamten Projekts aufrechterhalten werden? Welche bürokratischen Hürden können wie angegangen werden? Wie kann ein Projekt evaluiert werden? Dabei umfasst der Leitfaden fünf Kapitel, in denen relevante Aspekte, die in Citizen Science-Projekten zu beachten sind, vorgestellt werden: Partizipationsgrade der Beteiligung an Citizen Science-Projekten (1), Rekrutierungsstrategien, Akquise und Motivation (2), Motivation in laufenden Citizen Science-Projekten (3), Bürokratie (4) sowie Evaluation (5). Die Kernbotschaften des Leitfadens werden visuell aufbereitet.

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