Atelier 3
Zeit:
Donnerstag, 05.12.2024
12:30 – 13:00 Uhr
Moderation:
Julie Sascia Mewes
Lightning Talks 1
Fischer, Cornelia; Radinger-Peer, Verena
Wie lassen sich Jugendliche in regionale Nachhaltigkeitstransformationsprozesse integrieren? Instrumente, Strukturen und Auswirkungen
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Karp, Jana; Helmert, Claudia; Hojka, Nicolai A.; Kittelmann, Paula; Pouwels, Melanie; Scheuermann, Anita; Schomerus, Georg; Krumm, Silvia Gewalterfahrungen von Menschen mit psychischen Krisenerfahrungen partizipativ erforschen – ein erster Erfahrungsbericht
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Wiefek, Jasmin
Partizipative Wissenschaftskommunikation auf Social Media – mein Leben als „Sciencefluencerin“ auf LinkedIn
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Schilling, Imke; Gerhardus, Ansgar
Reflexion des Empowerments in der Patient*innenbeteiligung
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Jungnickel, Laura; Krebber, Sophia; Wichmann, Maria; Walk, Heike
Vertrauensaufbau im Reallabor: Eine Schlüsselkomponente für Soziale Innovation
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Hodgson, Isabella
Gemeinsam erzählen im Museum: Wie sich co-kreatives Storytelling auf das Besuchserlebnis auswirkt
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Abstracts
Fischer, Cornelia; Radinger-Peer, Verena
Wie lassen sich Jugendliche in regionale Nachhaltigkeitstransformationsprozesse integrieren? Instrumente, Strukturen und Auswirkungen
Diese Studie untersucht die Beteiligung von Jugendlichen an regionalen Nachhaltigkeitstransformationsprozessen auf der Basis eines Realexperiments in einer Gemeinde mit 5.700 Einwohner:innen am Stadtrand von Wien, Österreich. Ziel des achtmonatigen Experiments war es, Methoden und Werkzeuge für die transdisziplinäre Ko-Kreation mit Jugendlichen zu erforschen, die Auswirkungen struktureller Rahmenbedingungen auf ihre Partizipation und die Effekte ihrer Integration zu untersuchen. Die Ergebnisse unterstreichen die entscheidende Rolle jugendrelevanter Themen, einer vertrauenswürdigen vermittelnden Person und struktureller Bedingungen wie politische Unterstützung und Ressourcenzuweisung, um den Erfolg der Beteiligung von Jugendlichen zu erhöhen. Gemeinsame Entscheidungsfindung mit politischen Entscheidungsträger:innen und direkte Kommunikation waren ebenfalls entscheidend für effektive Partizipation. Das Realexperiment legte den Grundstein für zukünftige partizipative Methoden und wirkte sich auf die Beziehungen zwischen Jugendlichen und der Gemeinschaft aus. Es bestätigte die Rolle der Jugend in der Regionalentwicklung, mit Auswirkungen über den unmittelbaren Rahmen des Experiments hinaus, sowohl zeitlich, räumlich als auch thematisch. (Zur Veröffentlichung angenommen.)
Karp, Jana; Helmert, Claudia; Hojka, Nicolai A.; Kittelmann, Paula; Pouwels, Melanie; Scheuermann, Anita; Schomerus, Georg; Krumm, Silvia
Gewalterfahrungen von Menschen mit psychischen Krisenerfahrungen partizipativ erforschen – ein erster Erfahrungsbericht
Internationale Befunde legen ein erhöhtes Viktimisierungsrisiko von Personen mit psychischen Krisenerfahrungen nahe und verweisen auf die negativen Folgen für die psychische Gesundheit und Recoveryprozesse. Zudem zeigt sich häufig eine Überlappung zwischen Viktimisierung und eigener Gewalttätigkeit. Diesem tabuisierten Thema Gewalt widmen wir uns in einem gemeinsamen Forschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Georg Schomerus (Leipzig) und Prof. Silvia Krumm (Ulm/Günzburg) mit partizipativ Forschenden aus dem Vorurteilsfrei e.V. (Leipzig). Während unseres Lightning Talks fassen wir unsere Erfahrungen aus der Forschungspraxis zusammen, besprechen (formale) Hürden der Kollaboration und erläutern unsere Lösungswege.
Wiefek, Jasmin
Partizipative Wissenschaftskommunikation auf Social Media – mein Leben als „Sciencefluencerin“ auf LinkedIn
Partizipative Wissenschaftskommunikation zielt darauf ab, das öffentliche Interesse an wissenschaftlichen Themen zu wecken und das Vertrauen in die Wissenschaft zu stärken. Social Media-Plattformen bieten Wissenschaftler:innen die Möglichkeit, ihre Forschung öffentlichkeitswirksam zu präsentieren und mit verschiedenen Zielgruppen in den Austausch zu treten. In meinem Talk berichte ich über meine Erfahrungen als Wissenschaftlerin und „Sciencefluencerin“ auf LinkedIn. Ich nutze LinkedIn regelmäßig, um meine Forschungsergebnisse zu teilen und aktiv mit der Community zu interagieren. Ich werde auf die Herausforderungen und Erfolge eingehen, die ich dabei erlebe. LinkedIn bietet als auf Austausch spezialisierte Plattform eine hohe Dialogbereitschaft und ein starkes Interesse der Mitglieder an Netzwerkbildung. Dennoch bleibt die Balance zwischen einer kurzen, prägnanten Aufarbeitung der Forschungsergebnisse für einen erfolgreichen Post und der Wissenschaftlichkeit in der Ergebnispräsentation eine ständige Herausforderung. Ich möchte mich daher in meinen Talk auch mit dem Risiko wie einer potenziellen Verzerrung wissenschaftlicher Inhalte sowie mit dem Druck zur Selbstdarstellung kritisch auseinandersetzen.
Schilling, Imke; Gerhardus, Ansgar
Reflexion des Empowerments in der Patient*innenbeteiligung
Die Beteiligung von Patient*innen an klinischer Forschung soll die Qualität und Relevanz der Forschung verbessern sowie das Empowerment der Patient*innen fördern. Jedoch fehlt ein (einheitliches) Verständnis von Empowerment im Kontext von Patient*innenbeteiligung. Dies kann Missverständnisse nach sich ziehen und negative Folgen für das Empowerment haben. Unser Ziel ist es, ein Verständnis von Empowerment in Patient*innenbeteiligung zu entwickeln. Wir haben die historischen und konzeptionellen Wurzeln des Empowerments analysiert und in Bezug auf die Rolle von Empowerment in Patient*innenbeteiligung reflektiert. Empowerment in der Patient*innenbeteiligung teilt Kernthemen mit anderen Bereichen, wie Partizipation und das Infragestellen von Machtstrukturen. Unterschiede zeigen sich in den Zielen: Während soziale Bewegungen Ungleichheiten abbauen wollen, zielt Patient*innenbeteiligung darauf ab, Patient*innen zu befähigen, Forschung mitzugestalten. Es bestehen Machtunterschiede zwischen Patient*innen und Forschenden. Patient*innenbeteiligung hat das Potential zum Empowerment von Patient*innen beizutragen. Jedoch bestehen Einschränkungen durch die Anforderungen wissenschaftlicher Praxis und Machtungleichgewichte. Diese müssen adressiert werden.
Jungnickel, Laura; Krebber, Sophia; Wichmann, Maria; Walk, Heike
Vertrauensaufbau im Reallabor: Eine Schlüsselkomponente für Soziale Innovation
Welchen Einfluss hat Vertrauen für das Gelingen eines Reallabors? Reallabore verfolgen einen transdisziplinären Ansatz. Für eine erfolgreiche Entwicklung und Erprobung von Sozialen Innovationen, muss die akademische Welt überwunden und ein Verständnis für die Lebensrealität der Akteursgruppen entwickelt werden. Konzepte und Sprache aus der akademischen Welt müssen angepasst werden. Darüber hinaus ist es auch wichtig zwischen den Akteursgruppen Vertrauen aufzubauen. Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt zur Unternehmensnachfolge Inno4Ufo an der HNEE möchte erprobte Methoden vorstellen, die den Beziehungs- und Vertrauensaufbau unterstützt haben. Sie ermöglichen es, sich auf das Spielfeld der Akteursgruppen einzulassen, um am Alltag, den Herausforderungen und den Interaktionen zu partizipieren. Daraus resultieren Interaktions- und Kommunikationsgrundlagen, die für den Vertrauensaufbau und das gemeinsame Erarbeiten praxistauglicher Lösung essentiell sind. Welche spezifischen Erkenntnisse daraus für das Gelingen eines Reallabors gewonnen wurden, werden abschließend in dem Talk vorgestellt.
Hodgson, Isabella
Gemeinsam erzählen im Museum: Wie sich co-kreatives Storytelling auf das Besuchserlebnis auswirkt
Museen kommunizieren mit ihren Besucher:innen in vielfältigen digitalen Formaten. Storytelling hat sich dabei als Möglichkeit erwiesen, Zugänge zu schaffen, die Informationen plastisch und lebendig präsentieren. Dies kann sich nicht nur positiv auf das Ausstellungserlebnis, sondern auch auf den Bildungserfolg eines Besuchs auswirken. Doch wie erzählt man Geschichten so, dass sie den sehr unterschiedlichen Bedürfnissen der Besucher:innen gerecht werden? Das Deutsche Schifffahrtsmuseum nutzt dazu Zielgruppenworkshops, in denen gemeinsam erarbeitet wird, wie geeignete Inhalte und Tonalitäten, aber auch geeignete Medien und die richtige digital-analoge Einbettung gefunden werden können. Anschließend wird empirisch erforscht, wie sich das gemeinsam erarbeitete Erzählen auf das Besuchserlebnis aller auswirkt. Erste Erfahrungen aus diesem Prozess werden in einem Lightning-Talk präsentiert.