Zeit:
Mittwoch, 12.11.2025
15:00 – 16:30 Uhr
Interaktive Workshops 1
Leipziger KUBUS | Saal 2A
Hensgen, Leonie; Frölich, Nina; Weiser, Annika & Wollenweber, Valeria
Mapping Transdisciplinary Research: Zugänge und Schnittstellen gemeinsam weiterentwickeln – Vorschlag einer Kartierung von Zugängen in der transdisziplinären Forschung sowie den Überschneidungen zu angrenzenden Forschungsbereichen
Zum Abstract →
Leipziger KUBUS | Raum 112
Witte, Verena & Wieczorek, Lisa
Leipzig auf Rädern – Gestalte die lokale Verkehrswende mit der senseBox:bike
Zum Abstract →
Abstracts
Leipziger KUBUS | Saal 2A
Hensgen, Leonie; Frölich, Nina; Weiser, Annika & Wollenweber, Valeria
Mapping Transdisciplinary Research: Zugänge und Schnittstellen gemeinsam weiterentwickeln - Vorschlag einer Kartierung von Zugängen in der transdisziplinären Forschung sowie den Überschneidungen zu angrenzenden Forschungsbereichen
Die Landschaft transdisziplinärer Forschung und angrenzender Forschungsbereiche wächst stetig und wird vielfältiger – von Citizen Science, Transformations- oder Innovationsforschung über partizipative Forschung bis hin zu Forschungssettings, wie Reallaboren und weiteren innovativen Formaten. Damit entstehen neue Potenziale, aber auch Herausforderungen: Zentrale Begriffe und Ansätze werden uneinheitlich verwendet, Synergien bleiben oft ungenutzt und der wissenschaftliche Diskurs leidet unter fehlender begrifflicher Klarheit. Die td-Map, eine Übersicht transdisziplinärer sowie angrenzender Forschungsansätze, möchte hier einen Ansatzpunkt bieten: Sie macht die Vielfalt sichtbar, lädt zum Verorten ein und regt zur Reflexion über Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Entwicklungspotenziale an.
In einem 90-minütigen Workshop möchten wir den aktuellen Stand der td-Map präsentieren und gemeinsam mit den Teilnehmenden einem „Reality-Check“ unterziehen. Nach einer kurzen Einführung in die Herausforderungen der begrifflichen Unschärfe und dem möglichen Nutzen von Mapping-Ansätzen werden die Teilnehmenden aktiv eingebunden: Sie bringen eigene Projekte, Erfahrungen und Perspektiven ein, positionieren diese auf der Map und diskutieren Synergien, Abgrenzungen sowie offene Fragen. Mit Hilfe digitaler Tools oder analoger Karten werden die Beiträge sichtbar gemacht und gemeinsam reflektiert. Im Zentrum stehen dabei folgende Fragen: Welche Begriffe sind unklar? Welche Überschneidungen müssen nochmals überdacht werden und wo entstehen Missverständnisse? Wie kann die Map genutzt werden, damit sie einen konkreten Mehrwert für Forschung, Praxis und andere Gesellschaftsbereiche leistet, bspw. ein gegenseitiges Voneinander Lernen für verschiedene Communities.
Die Ergebnisse des Workshops – Begriffsklärungen, weitere Synergien, Ergänzungen und Verbesserungsvorschläge – werden dokumentiert und fließen direkt in die Weiterentwicklung der td-Map ein. So entsteht ein praxisnahes, gemeinschaftlich getragenes Werkzeug, das Orientierung bietet und die Verständigung im Feld stärkt. Alle Teilnehmenden sind eingeladen, ihre Perspektiven einzubringen und so zu einer stärkeren Verständigung und Zusammenarbeit im Feld der partizipativen und transdisziplinären Forschung beizutragen.
Leipziger KUBUS | Raum 112
Witte, Verena & Wieczorek, Lisa
Leipzig auf Rädern - Gestalte die lokale Verkehrswende mit der senseBox:bike
Die Fahrradfreundlichkeit der Stadt Leipzig wird laut ADFC (2024) mit der Note 3.7 bewertet und landet damit auf Platz 4 der deutschen Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern. Mit Blick auf die Mobilitätswende ist das Potenzial dieser und anderer Städte zugunsten der Radfahrenden aber noch nicht ausgeschöpft. Ein Workshop auf der PartWiss25 könnte einen ersten und innovativen Beitrag in diese Richtung leisten: Die Untersuchung und Analyse der Fahrradinfrastruktur der durch die Teilnehmenden vertretenen Städte durch die Nutzung von Technologien im Kontext der Geoinformatik. Vorgestellt und erprobt wird in diesem Kontext zum einen die senseBox:bike – ein DIY-Bausatz bestehend aus einem 3D-gedruckten Gehäuse, einem Mikrocontroller und Sensorik, mit dem während des Radfahrens Daten zur Geschwindigkeit, Erschütterung und zur Distanz zum motorisierten Individualverkehr erhoben werden können. Zum anderen wird die Methode der digitalen Kartierung von Maßnahmen zur Verbesserung der Fahrradinfrastruktur in den Blick genommen. Unter Anwendung dieser Tools kann Aufschluss über mögliche Gefahren- und Schwachstellen des Radnetzes gegeben sowie eine Grundlage für zukünftige inklusive Stadtentwicklungsprozesse geschaffen werden. Die Struktur des Workshops orientiert sich an dem DBU-geförderte Projekt ‚Essen auf Rädern – Jugendliche entwickeln mit digitalen Geomedien Konzepte für den Radverkehr in der Ruhrgebietsmetropole’ (2023-2025). Durch den forcierten Prozess der datenbasierten Entscheidungsfindung erhoben die Lernenden im Rahmen des Projekts als Citizen Scientists Daten während des projektorientierten Unterrichts nicht nur selbst, sondern nutzen diese gemäß des Spatial Citizenship Ansatzes für aktive Partizipationsprozesse in der Stadtentwicklung, insbesondere mit Blick auf die Umgestaltung und Stärkung der Fahrradinfrastruktur im eigenen Viertel. Ziel des Ansatzes ist es, die Partizipation einer in diesem Prozess häufig vernachlässigten Bevölkerungsgruppe zu fördern und durch neue Ansätze konkret erfahrbar zu machen. Neben dem praxisorientierten Ansatz durch konkrete Arbeit und Auseinandersetzung mit den im Projekt eingesetzten handlungsorientierten Methoden wie der senseBox:bike und digitalen Partizipationstools, gibt der Workshop einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen und erste Forschungsergebnisse des Projekts. Letztere befassen sich insbesondere mit der Rolle der eigenständigen Datenerhebung durch Lernende sowie mit dem Ansatz des transformativen Lernens durch eine solche Projektteilnahme. Durch die Nutzung dieser Forschungsergebnisse in der transdisziplinären Bildung besteht ein direkter Transfer der Erkenntnisse aus der Theorie in die Praxis.
