Abstracts

Caser, Ursula; Mendes, Claudia

Der JUPITER-CAMPUS – Begegnung, Austausch und produktive Irritationen

Das Exponat (Kurzvideo-Loop) illustriert den JUPITER-CAMPUS, der vom 1.10.-31.12.2023 im 3. OG des JUPITER (ehemaliger Karstadt Sport) am Hamburger Hauptbahnhof als temporäre Plattform für Begegnung, Austausch und produktive Irritationen zwischen Hamburger Hochschulen und der Stadtgesellschaft rund um Bildung für Nachhaltige Entwicklung entstand. Kuratiert vom Co-Creation & Engagement Center führten über 80 Forschende, Lehrende, Studierende und Wissenschaftskommunikator:innen aller Fachdisziplinen und Karrierestufen, sowie städtische und zivilgesellschaftliche Initiativen vielfältige transdisziplinäre Formate durch. Bewusst wurde das kreativ zwischengenutzte und zentral gelegene ehemalige Kaufhaus gewählt, das von interessiertem und zufälligem Laufpublikum seit 2022 stark frequentiert wird. Sein offener, diverser und unvorhersehbarer Charakter, die flexible Ausstattung und auf Eigenverantwortung, Vertrauen und Improvisation beruhende Nutzungsmodi, bildeten einen gewünschten Gegensatz zu klassischen Seminarräumen, Hörsälen oder Laboren. Die Frage, der im Gespräch mit Konferenzteilnehmer:innen nachgegangen werden soll, lautet: Wo kann partizipative Forschung und Lehre stattfinden? Welche Effekte haben die Orte der transdisziplinären Begegnung auf die Formate, Akteurskonstellationen, Interaktionsweisen, Ergebnisse?

Hammann, Sonja; Stewart, Mhairi

Ein praktisches Handbuch für Public Engagement

Der Public Engagement-Kodex dient als Leitlinie für die Praxis und das Feld des Public Engagement in Deutschland. Das vorgestellte interaktive Poster lädt während der Gesamtdauer der Tagung zur ko-kreativen Erweiterung des Kodex hin zu einem praktischen Handbuch ein, indem es die Tagungsbesuchenden zum Nachdenken über die eigene Praxis und Erfahrungswerte in der partizipativen Arbeit einlädt. Best Practices, Lösungsansätze, praktische Hinweise, hilfreiche Netzwerke und Erfolgsgeschichten dürfen geteilt werden. Darüber hinaus soll eine Reflexion der von anderen Teilnehmenden genannten Punkte unterstützt werden. Als Ergebnis tragen die Tagungsbesuchenden einerseits zur Gestaltung des praktischen Handbuchs bei, welches in 2025 veröffentlicht werden soll, andererseits ermöglicht das Poster, einen Moment innezuhalten, die eigene Arbeit zu reflektieren, von Erfahrungswerten anderer Personen zu lernen und das sich stetig erweiternde Feld von Partizipation/ Public Engagement mitzuentwickeln und Beginnern im Feld eine helfende Hand zu reichen.

Magdziarz, Uwe

Ko-Forschung: Der Comic

Uwe Magdziarz arbeitet im Garten- und Landschaftsbau der Oberlin Werkstätten in Potsdam. Im September 2021 folgte er einem Aufruf zur Teilnahme an einem mehrjährigen Forschungsprojekts in Zusammenarbeit mit einer Hochschule. Zu Beginn stand die Frage, was bedeutet gemeinsam Forschen eigentlich? Dazu lasen wir Beiträge aus dem Buch „Gemeinsam Forschen: Forschung mit Menschen mit Lernschwierigkeiten“ von Saskia Schuppener et al. (2020) das in einfacher Sprache im Verlag der Lebenshilfe erschienen ist. Das sei zu viel Text und zu wenig Inhalt in einfacher Sprache, meinte Uwe und da er in seiner Freizeit gerne Comics zeichnet, wollte er über Bilder mit wenig Text über seine Vorstellungen von und Erfahrungen in der Ko-Forschungs bereichten. Das Ergebnis ist ein Comic, der auf sieben Seiten in vier Kapiteln unterschiedliche Momente in der Ko-Forschung veranschaulicht. Von der Bearbeitung eines Fragebogens über gemeinsame Interviewtätigkeit bei Partnereinrichtungen bis zur Datenauswertung und einem Besuch an der Hochschule mit überraschenden Erkenntnissen.

Schretter, Lukas; Stoffers, Nadjeschda; Tasotti, Michaela; Mahve-Beydokhti, Mathieu; Sauerbrey-Almasy, Martin

Geschichte sichtbar machen: Videos zur partizipativen Forschung über „Lebensborn“

Vier Kurzvideos veranschaulichen die Möglichkeiten der Bürger:innen-Beteiligung, basierend auf den Erfahrungen aus einem partizipativen Forschungsprojekt in den Geschichtswissenschaften. Thema ist die Geschichte des „Lebensborn“-Heims Wienerwald in Österreich: Unter dem Deckmantel sozial-karitativer Fürsorge sollte das Heim in den Jahren 1938 bis 1945 dazu beitragen, die Geburtenrate von Kindern zu steigern, die aus Sicht der rassistischen Bevölkerungspolitik des NS-Regimes als besonders „wertvoll“ galten. In dem partizipativen Forschungsprojekt MEMORY LAB (2023–2024) beschäftigten sich Wissenschaftler:innen und Menschen, die selbst im Heim geboren wurden, gemeinsam mit der Geschichte des Heimes. Darüber hinaus beteiligten sich Angehörige von ehemaligen „Lebensborn“-Kindern sowie Menschen aus dem Umfeld des Heims an dem Forschungsprozess und der Vermittlung der Forschungsergebnisse. Die Videos, an denen Co-Forscher:innen mitwirkten, geben Aufschluss über die Konzeption und Umsetzung des Projekts. Sie sollen dazu anregen, die Wirkung partizipativer Forschung in den Geschichtswissenschaften zu reflektieren und partizipative Forschung als Methode und Bestandsteil der „Public History“ zu diskutieren.

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